Kulturkick Regensburg

Vielfältig, spannend und bunt

HIGHLIGHTS AUSSTELLUNGEN

Pferd

KOG

We love Picasso

KOG – Kunstforum Ostdeutsche Galerie
07.10.2023-07.01.2024

Mit der Ausstellung „We love Picasso“ widmet sich das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg der Rezeptionsgeschichte von Picassos Werk. Der Vorreiter wechselnder Stilrichtungen steht hier als Impulsgeber und Vorbild für die jeweilige zeitgenössische Kunstszene in Mittel- und Osteuropa im Mittelpunkt. Die umfangreiche Zusammenschau präsentiert Werke ausgewählter Künstlerinnen und Künstler insbesondere aus Polen und der damaligen Tschechoslowakei, die Picassos Motive und seinen Stil aufgegriffen und weitergeführt haben. 

In jeder seiner Schaffensphasen entwickelte Pablo Picasso (Malaga 1881–1973 Mougins) eine unglaubliche Strahlkraft auf die gleichaltrige sowie jüngere Künstlergeneration. Die Ausstellung „We love Picasso“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie richtet den Blick auf die Rezeption des Künstlers in der mittel- und osteuropäischen Kunstszene.

Die Ausstellung zeigt Werke aus den eigenen Beständen des KOG sowie Leihgaben aus Privatsammlungen und Museen in Deutschland, Polen und Tschechien. Vertreten sind unter anderem Jankel Adler, Jozsef Csaky, Josef Čapek, Slawomir Elsner, Wojciech Fangor, Emil Filla, Bernhard Heisig, Alfred Hrdlicka, Tadeusz Kantor, Jiří Kolář, Bohumil Kubišta, Jacques Lipchitz, Antonín Procházka, Goshka Macuga, Moriz Melzer, Bernard Schultze, Willi Sitte, Erika Streit, Bohumil Štěpán, Max Uhlig und Alois Wachsman.

Willi Sitte
Pferd mit Schlange (Studie zu Lidice), 1957
Galerie Schwind, Leipzig
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Foto: Galerie Schwind, Leipzig

MichaelReisch_presse

Städtische Galerie im Leeren Beutel

Internationales Festival Fotografischer Bilder

Städtische Galerie im Leeren Beutel
23.11.2023-11.02.2024

Fotografische und fotografierte Bilder begegnen uns täglich überall. Wir tragen sie mit uns herum. Wir teilen sie mit Freunden, Familie und mit denen, die uns folgen. Sie werden geknipst, geschossen, generiert, gepostet und auf Festplatten gesichert. Sie werden komponiert, bearbeitet und verändert. Sie hängen schon lange nicht mehr nur an Kühlschränken, flimmern auf Displays, leuchten an Bushaltestellen oder glänzen auf Großplakaten. Sondern sie werden sekundenschnell im weltweiten Netzwerk verbreitet. Spätestens seit der Entwicklung des Smartphones ist die kulturelle und gesellschaftliche Struktur unseres Alltags maßgeblich geprägt von fotografischen Bildern, indem wir sie zum Beispiel wie ›Sprache‹ verwenden. Kein anderes Ausdrucksmittel ist gegenwärtiger als fotografische Bilder und bildgebende Verfahren. Letztere prägen in den vergangenen Monaten die Diskussionen im Zusammenhang mit den so genannten ›KI-generierten‹ Bildern und Texten und führen dazu, dass nicht nur über die Möglichkeiten der Fotografie, sondern auch über den Fotografie-Begriff selbst ›neu‹ nachgedacht wird.

Da das Festival von Anfang an diese ›neue‹ Bedeutung von Fotografie und fotografischen Bildern für unsere Gesellschaft, für die Bildung, für unsere Kinder immer wieder in den Fokus genommen hat, haben die Organisatoren zur dritten Festival-Ausgabe im November 2023 die internationale Künstler*innen-Gruppe ›darktaxa-project‹ eingeladen, um einen Überblick über die gegenwärtige Auseinandersetzung mit fotografischen, fotobasierten, fotogenetischen und bildgebenden Verfahren zu erarbeiten. Der so genannte ›Fotografie-Begriff‹ wird auf den Kopf und in Frage gestellt. ›darktaxa-project‹ lotet Grenzen, Möglichkeiten und Verfahren aus.

Die beteiligten Künstler*innen arbeiten mit digitaler Fotografie, digitaler Bildbearbeitung, CGI, Motion-Capture, 2D/3D/4D-Software, Scanografie, 3D-Scanning, KI, Deep Learning, GANs, Photogrammetrie, 3D-Druck, Augmented Reality – oder hybrid mit Mischformen dieser. ›darktaxa‹ können fallweise auch Werke sein, die nicht mit digitalen Werkzeugen ausgeführt, aber digital konstituiert sind.

Beteiligte Künstler*innen sind: Arno Beck, Ralf Brueck, Raphael Brunk, Heather Dewey-Hagborg, Philipp Goldbach, Alex Grein, Spiros Hadjijanos, Fabian Hesse & Mitra Wakil, Achim Mohné, Johannes Post, Michael Reisch, Anna Ridler, Ria Patricia Röder, Aaron Scheer, Björn Siebert, David Young

pardon-quadrat

Kunst- und Gewerbeverein

 Pardon – Teuflische Jahre / Satiremagazin 

27.01.-17.03.2024

In Zusammenarbeit mit dem Caricatura-Museum für Komische Kunst (Frankfurt am Main)

Bereits die erste Ausgabe von „pardon“ 1962 wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, viele weitere folgten. Nichtsdestotrotz oder genau deshalb: »pardon« wurde mit 1,5 Millionen Lesern zeitweise zur größten Satirezeitschrift Europas und brachte Farbe in die „verkrusteten Verhältnisse“ der Adenauer-Ära getreu dem Motto der Gründer und Verleger Hans A. Nikel und Erich Bärmeier: »Mehr Sauerstoff ins Gehirn« Für die Zeitschrift arbeiteten auch bedeutende Zeichner, wie Mitgründer Kurt Halbritter sowie Hans Traxler und Chlodwig Poth. In den ersten Tagen stießen aufstrebende Talente wie der spätere „Hörzu“-Karikaturist Volker Ernsting, Lützel Jeman alias Robert Gernhardt, F.W. Bernstein alias Fritz Weigle oder F.K. Waechter hinzu. Die Ausstellung zeigt die wunderbaren Zeichnungen, vor allem die Zeichner der Frankfurter Schule im original.Die Ausstellung bietet einen beeindruckend umfassenden und exzellent kuratierten Einblick in die Zeitgeschichte der 60er und 70er Jahre. Sie geht über eine Schau von Karikaturen weit hinaus, denn sie beleuchtet vielmehr die Hintergründe ihrer Entstehung und Motivation. Ein großartiges Zeitdokument für den Widerstand gegen die Atomkraft, gegen Franz Josef Strauss, Helmut Kohl, gegen den Dogmatismus der Kirche, zeugt von viel Engagement für die Umwelt und einem ganz besonderer Aktivismus, der 1963 sogar dazu führte, dass es der PARDON-Redaktion gelang, eine Büste von Günter Grass in der Walhalla zu platzieren, was bundesweit Schlagzeilen machte.

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Städtische Galerie im Leeren Beutel

MARIA MAIER: „bis jetzt“, Fotografie, Malerei, Zeichnung aus über 30 Jahren

Städtische Galerie Leerer Beutel
24. Februar 2024-20. Mai 2024

MARIA MAIER: „bis jetzt“, Fotografie, Malerei, Zeichnung aus über 30 Jahren

Im Draußen das Eigene suchen – damit ist ein zentraler Impuls der künstlerischen Motivation Maria Maiers seit rund vier Jahrzehnten benannt. Dieser Impuls war der Anlass für ihre zahlreichen Studienaufenthalte – einige als Artist in Residence – und ihre ausgedehnten Reisen in mehr als 30 Länder.

Schon vor dem Beginn ihres Studiums von Kunstpädagogik und Kunstgeschichte im Jahr 1975 lebte die 1954 in Amberg geborene Künstlerin in Regensburg, der Stadt, mit der sie familiäre Wurzeln verbinden. In den Jahren als freischaffende Künstlerin ist sie zu einer künstlerisch-kulturellen Repräsentantin ihrer Heimat geworden.

Wenn sie vor Ort auch alles andere als eine Unbekannte ist, so zeigt die Retrospektive neben typischen Arbeiten neueste Werke und vielfach Unbekanntes, wie beispielsweise frühe Malerei. Einzelnen ihrer umfangreichen Serien wird der angemessene Platz eingeräumt. Die Ausstellung ist Rückblick und aktueller Einblick zugleich.

Die Neugier auf frische Eindrücke und neue Materialien war stets Teil ihrer künstlerischen DNA. Aber der Rückblick zeigt nun ebenso die Kontinuitäten, die sie sich besonders in ihrem malerischen und grafischen Zugriff bewahrt hat. Schon in ihrer frühen Malerei stellte sich Maria Maier in die Reihe der Künstlerinnen und Künstler, die die mit der Oberpfalz verbundene, im Barock wurzelnde Synthese aus Figuration und Abstraktion pflegten und pflegen, eine Synthese, die wiederum im Tachismus erste fröhliche Urstände feierte. Sozusagen ein früher Neoexpressionismus. Eine Prägung, die Maria Maier nie leugnen wollte. Ganz im Gegenteil zählte sie Künstler wie Asger Jorn oder Willem De Kooning immer zu ihren Lieblingseinflüssen, und ebenso die mit der Oberpfalz verquickten Gruppen SPUR/Geflecht etc. Ihre Lehr- und Studienjahre lagen zudem in der Zeit des dann tatsächlich so benannten Neoexpressionismus, der Zeit der Neuen Wilden. Außerdem besitzt die Künstlerin nicht zufällig eine kleine, für sie aber ungeheuer bedeutende Sammlung archaischer Skulpturen aus Südostasien.

Seit Anfang der 1990er Jahre kombiniert Maria Maier Fotografie mit Malerei oder Zeichnung oder Siebdruck. Dabei geht es ihr bei der Collage nicht um irgendeine Technik, sondern um eine Grundhaltung. Nämlich um die Neigung zu heterogenen Elementen, zu einer Durchdringung von natürlichen, einerseits spontanen und andererseits gesellschaftlich vermittelten, quasi fertigen Formen. Es geht Maria Maier um die Spannung zwischen Fundstück und Artefakt. Neben dem Prinzip Collage ist die Arbeit der Künstlerin von der Zeichnung geprägt. Bei allen thematischen Wandlungen bleibt das lineare Element bestimmend. Das gilt nicht zuletzt für die Malerei und wird in der Fotografie lediglich besonders augenfällig.

Ihren unerschöpflichen Kernthemen ‚Zeit‘ und ‚Raum‘ konnte sie mit diesen Prinzipien am besten gerecht werden.

Auch zwei Etagen der städtischen Galerie nehmen nur einen Bruchteil des Maier`schen Oeuvres auf. Weitere Stationen der Retrospektive sind Ingolstadt, Neumarkt, Speyer, Deggendorf und Pilsen. Dort wird keine lediglich verringerte Auswahl präsentiert, sondern eine jeweils anders gewichtete Zusammenstellung. So dass sich für die am Werk Maria Maiers Interessierten eine Kunstreise zu den folgenden Ausstellungsorten lohnen dürfte.

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"Alle Kultur ist Erweiterung unseres Bewusstseins." Carl Gustav Jung